MendelRace

13.4.2024

Tag der Rekorde am Mendelpass

Das MendelRace 2024 wird als "Tag der Rekorde" in Erinnerung bleiben.
Noch nie waren die Temperaturen beim MendelRace so hoch (21°C auf dem Pass). Noch nie waren so viele Teilnehmer (176!) am Start. Und noch nie wurde der Mendelpass bei einem Amateur Radrennen in einer Zeit unter 37 Minuten bezwungen (Siegerzeit 36.37 min).

Das Rennen am Mendelpass, veranstaltet vom Eppaner Dynamic Bike Team, gehört seit seiner ersten Ausgabe 2016 zur Rennserie Südtirol.Berg.Cup, und lockt seit jeher Athleten aus dem In- und Ausland ins schöne Überetsch.
Und auch heuer war der Bann ungebrochen: die hohe Teilnehmerzahl von 176 Startern (neuer Rekord) bestätigt die Beliebheit des Rennens, welches traditionsmäßig Mitte April stattfindet.

Das Starterfeld konnte sich durchaus sehen lassen: neben dem Vorjahressieger aus Südtirol Franz Wieser und dem amtierenden Italienmeister im Bergfahren Patrick Facchini, fanden sich die bekanntesten Kletterspezialisten im Alpenraum ein, darunter sind Namen wie Philip Götsch, Thomas Gschnitzer und Simone Capelli, der ehem. italienische Jugendweltmeister im Skibergsteigen Federico Nicolini sowie der Vorjahres-Zweite Dennis Biederer aus Deutschland zu nennen.

Der Startschuss für das Rennen fiel am Samstag 13. April, wie jedes Jahr kurz vor 14 Uhr. Der Tross setzte sich ausgehend von der Kellerei St. Michael in Bewegung und fuhr mit kontrollierter Geschwindigkeit Richtung Startlinie zur Kreuzung am Maxi-Mode-Center. Neu war heuer erstmals der fliegende Start, der es dem extrem großen Teilnehmerfeld ermöglichte, direkt in die gesperrte Mendelstrasse einzufahren und von dort aus direkt das Rennen in Angriff zu nehmen, ohne wie bisher wieder anzuhalten.
Es begann gleich mit sehr hohem Tempo, vom ersten Meter an wurde voll in die Pedale getreten. Das Feld zog sich in die Länge, an der Spitze bestimmte eine 10-köpfige Gruppe das Tempo. Auf der Kalterer Höhe, wo die bekannte Sprintwertung „DigiSprint“ entschieden wurde, setzte sich der Österreicher Rene Pammer etwas vom Feld ab, und sicherte sich die Sprintprämie. Danach verkleinerte sich die Führungsgruppe auf 7 Athleten: hinter Pammer waren dies Facchini, Götsch, Wieser, Pammers Teamkollege Christian Oberngruber, Nicolini und Capelli. Die Führung wechselte mehrmals, keiner konnte sich entscheidend vom Feld absetzen.

Dann kurz unterhalb von Matschatsch, nach knapp der Hälfte der Rennstrecke, der Schockmoment und die vielleicht rennentscheidende Szene: Franz Wieser springt die Kette vom Blatt und verhakt sich; er ist gezwungen stehen zu bleiben und die Kette von Hand wieder aufzuwerfen, und verliert dabei sehr viel Zeit und Positionen. Vorne hatte sich zu diesem Zeitpunkt eine kleine Dreiergruppe bestehend aus Götsch, Pammer und Nicolini etwas von den anderen absetzen können, und nutzten die Situation sofort aus.
So war es Philip Götsch der das Tempo auf Höhe der Kehre Nr. 6 erhöhte, dem anfangs nur Nicolini folgen konnte. Doch ab Kilometer 8 musste auch Nicolini abreißen lassen, und Götsch führte das Rennen alleine an, gefolgt von Nicolini und der inzwischen zu ihm aufgeschlossenen hatte. Von hinten versuchte ein wutentbrannter Franz Wieser, welcher zwischenzeitlich auf den 12. Rang zurückgefallen war, die Lücke zur Spitzengruppe wieder zu schließen.. sollte es nochmal spannend werden?
Doch gegen Philip Götsch war an diesem Tag kein Kraut gewachsenen: der Dorf Tiroler vom Team Brao Caffè-Unterthurner siegte erstmals am Mendelpass in neuer Streckenrekordzeit von 36.37 min, und verwies den Österreicher Rene Pammer (next125-Hackl Lebensräume), welcher sich noch an Nicolini vorbeischieben konnte, auf den 2. Platz vor seinem Landsmann Federico Nicolini (Biemme Garda Sport). Für den geschlagenen Titelverteidiger Franz Wieser (Rodes Val Badia) reichte es „nur“ zum für ihn sehr unglücklichen 4. Rang, noch vor dem amtierenden italienischen Bergchampion Patrick Facchini (Biemme Garda Sport).

Bei den Damen musste es heuer auf jeden Fall eine neue Siegerin geben: Keine der bisherigen Titelträgerinnen stand 2024 am Start. Und so entschied die bundesdeutsche Anna Scheffler (Team Plasmatreat-RTS Electronic) bei Ihrer ersten Teilnahme auf Anhieb die Damenkategorie für sich. Sie benötigte für Ihren ersten Sieg am Mendelpass 50.21 Minuten. Auf Platz 2 mit knapp 20 Sekunden Rückstand fuhr ihre Landsfrau Annika Artinger (Radteam Impuls e.V.), während der 3. Podiumsplatz von der überraschend starken Sarnerin Carmen Moser (ASC Sarntal/Raiffeisen Rad) belegt wurde.

Schnellster der Dynamic Biker war wie bereits im Vorjahr Christian Resch: seine Zeit von 42.03 min reichte heuer zwar nur für Platz 38, sicherte ihm aber den 2. Platz in seiner Altersklasse. Hinter Resch platzierten sich in dieser Reihenfolge Andreas Kofler (44.18), Valentin Riegler (44.19), Thomas Grüner (45.18), Hannes Ladurner (55.55) und Luis Meraner (57.38).

MENDELRACE 2024 – Ergebnisse (official time, minutes)

MEN overall

1. GÖTSCH Philip – ITA – Brao Caffè Unterthurner – 36.37,6 min

2. PAMMER Rene – AUT – next 125-Hackl Lebensräume – 37.04,3

3. NICOLINI Federico – ITA – Biemme Garda Sport – 37.07,7

4. WIESER Franz – ITA – Rodes Val Badia – 37.32,5

5. FACCHINI Patrick – ITA – Biemme Garda Sport – 37.38,9

6. CAPELLI Simone – ITA – Salvibikestore Lundici – 38.02,0

7. GSCHNITZER Thomas – ITA – Poli A.V.I. Bike Team Sterzing – 38.04,2

8. WIMPISSINGER Marco – AUT – HSC Vögelsberg/Wattens – 38.04,3

9. CELEBI Hüseyin – TUR – individuale – 38.09,0

10. SCHUPFER Simon – AUT – dolimite.bike Lienz – 39.10,4